22. April 2022
Der Dinosaurier Ubirajara wurde zum Politikum: "Paläontologischer Kolonialismus"Die Überreste dieses etwa hühnergroßen Dinosauriers wurden im Nordosten Brasiliens entdeckt und im Jahr 2020 offiziell beschrieben (vgl. Nachricht vom Dez. 2020). Das Problem war jedoch, dass an der Beschreibung damals kein Brasilianer beteiligt war, sondern ausschließlich Paläontologen aus Deutschland, Großbritannien und Mexiko. Auch dass das beschriebene Fossil weiterhin in einem deutschen Museum gelagert wird, statt zurück nach Brasilien geschickt zu werden, wurde damals kritisiert. Es wurde von "paläontologischen Kolonialismus" gesprochen, also der Ausbeutung ärmerer Länder durch reichere Staaten, die sich die Anerkennung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zueigen machen. Nun wird gefordert, dass bei der Erforschung paläontologischer Funde stets auch heimische Wissenschaftler beteiligt werden und diese dann auch namentlich in der entsprechenden Studie mit aufgeführt werden. Die Originalstudie zum Ubirajara wurde inzwischen übrigens zurückgezogen, sodass Ubirajara nur noch als "informeller Name", und nicht mehr als offiziell beschrieben gilt. Die Verhandlungen über die Rückgabe des Fossils an Brasilien sind zur Zeit im Gange. Wann also Ubirajara nun endgültig offiziell beschrieben wird, steht somit noch in den Sternen. |
weitere Informationen unter:How a Brazilian dinosaur sparked a movement to decolonize fossil science |
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