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Baryonyx

"schwere Kralle"



Systematik:
Saurischia
Theropoda
Neotheropoda
Tetanurae
Spinosauroidea
Spinosauridae
Baryonychinae
Zeit:
Unterkreide
(Barrême)
vor 125 bis 120 Mio. Jahren
Verbreitung:

Europa:

England



Baryonyx


Baryonyx war ein Fleisch fressender Dinosaurier, der rund 9,5 Meter lang war und vermutlich über zwei Tonnen wog. Mit seinen 30 Zentimeter langen Daumenkkrallen an seinen Händen und langen, schmalen, krokodilähnlichen Kiefern, in denen 96 kleine, gezackte Zähne saßen, war er ein eher ungewöhnlicher Theropode, da die meisten anderen Theropoden nur gut die Hälfte der Zähne besaßen. Im Unterkiefer des Baryonyx befanden sich 64 Zähne, im Oberkiefer nur 32, die aber länger als die im Unterkiefer waren. Auf der Oberseite seines über einen Meter langen Schädels befand sich ein Knochenkamm.

Baryonyx hatte einen langen, starren Hals, den er − für Theropoden untypisch − nicht s-förmig biegen konnte. Seine Vorderbeine waren etwas kürzer als seine Hinterbeine, dafür aber dick und ungewöhnlich kräftig gebaut. Vermutlich konnte er sowohl auf zwei als auch vier Beinen laufen.

Die für Baryonyx namengebende Daumenkralle wurde ursprünglich nicht direkt am Skelett gefunden, doch halten die Forscher die Position aufgrund der kräftig gebauten Vordergliedmaßen für wahrscheinlich.

Offensichtlich ernährte sich Baryonyx von Fischen. Einer der Baryonyx-Funde wies die Überreste einer Mahlzeit in der Magengegend auf, die aus Fischschuppen, Fischgräten und einzelnen Knochenteilen junger Iguanodonten bestand. Möglicherweise lebte Baryonyx an Flüssen und seichten Gewässern, um sich Fische zu fangen - so, wie es heutzutage Grizzlybären tun.

Eine Studie aus dem Jahr 2008 wies mithilfe von Computermodellen die Ähnlichkeit des Baryonyx-Schädels zum heutigen Garvial-Schädel auf und schloss daraus, dass sich dieser Spinosaurier überwiegend von Fisch ernährt haben dürfte. (vgl. Nachricht vom Jan. 2008)

Über die Fischfangmethoden des Baryonyx gibt es verschiedene Spekulationen: Möglicherweise fischte er die Fische aus den Flüssen mit seinen großen Daumenkrallen, die wie ein Fischerhaken geformt waren. Möglich ist aber auch, dass er mit seiner langen Schnauze so lange durch die oberen Wasserschichten pflügte, bis er einen Fisch erwischte. Für beide Fangmethoden war er optimal ausgerüstet.

Forscher schließen aber auch nicht völlig aus, dass er sich vielleicht hin und wieder von Aas an Land ernährte. Auch dafür war seinen langen Kiefer ideal geformt und seine Daumenkrallen geeignet.

Die ersten Überreste des Baryonyx (rund 70 Prozent des Skeletts) wurden 1983 in Surrey, England, von dem Amateursammler William Walker gefunden und vier Jahre später von den britischen Paläontologen Angela C. Milner und Alan J. Charig beschrieben. Baryonyx war der erste Fleisch fressende Dinosaurier, der in England gefunden wurde.

Im Jahr 2005 wurde in Australien ein einzelner fossiler Nackenwirbelknochen gefunden, der erst im Jahr 2011 einem Baryonyx-ähnlichen, noch nicht näher bestimmten Spinosaurier zugeordnet werden konnte. Dieser Fund wird als Indiz genommen, dass sich die Gruppe der Spinosaurier vor dem Auseinanderbrechen des Superkontinents Pangäa auf der ganze Welt ausgebreitet hatte. (vgl. Nachricht vom Juni 2011)

(Letzte Aktualisierung:
Januar 2012)





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Literatur zum Thema:
  • Parker: Dinosaurier
  • Richardson: Dinosaurier und andere Tiere der Urzeit
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