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Theorien über die Entstehung und das Alter der Erde



Über die Entstehung und das Alter der Welt haben sich die Menschen schon immer Gedanken gemacht. Viele Theorien sind aufgestellt und wieder verworfen, neu überdacht und revidiert worden. Letztendlich kann aber alles nur Spekulation bleiben, da der Mensch mit seiner knapp 5 Millionen Jahren alten Entwicklungsgeschichte einen Vorgang zu verstehen sucht, der möglicherweise 20 Milliarden Jahre zurückliegt.

Heute wird in unserer Kultur die Theorie des "Urknalls" bevorzugt. Das war aber nicht immer so.

Lange Zeit galt die Schöpfungsgeschichte der Bibel als unumstößliches Dokument, dass die Entstehung der Erde erklärt:
Demnach hatte Gott die Erde in sieben Tagen erschaffen: als flache Scheibe, von Meeren begrenzt, von einem Himmelsgewölbe überdeckt, an dessen Firmament Sonne, Mond und sonstige Gestirne angeheftet waren. Dem Menschen als Mittelpunkt und Krönung der Schöpfung war die Macht gegeben, über alle Tiere und seine Umwelt zu herrschen - gottähnlich. Eine Entwicklung der Erde, wie wir sie heute kennen, wurde ausgeschlossen: Alles war schon immer da - von Gott erdacht und so geschaffen, unveränderlich und unauslöschlich.

James Usher (1581 - 1656), ein irischer Theologe, stellte dann auch durch Auswertung von genealogischen Tabellen des Alten Testaments eine Berechnung des Erdalters an: Er kam zu dem Schluss, Gott habe die Schöpfung der Erde am Sonntag, dem 23. Oktober 4004 vor Christus um 8.00 Uhr morgens abgeschlossen.


"Schöpfung, 5. Tag"
© 1996 Martin Kornelius


Erosion

Gut einhundert Jahre später überdachten einige Wissenschaftler das Alter der Erde aber neu. James Hutton (1726 - 1797), ein schottischer Geologe studierte insbesondere die geologischen Prozesse, die auf der Erde stattfinden: Erosionen (Abtragung oder Wegschwemmung) von Felsen und Geröll, die Hebung des Meeresbodens bis hin zur Entstehung trockener Landmassen oder sogar von Gebirgen. Aufgrund dieser Studien nahm er an, dass die Erde unvorstellbar alt sein müsse (nannte jedoch keine Altersangabe) und dass sie sich wie in einem Kreislauf stets selbst zerstöre und wieder erneuere.

Wiederum etwa einhundert Jahre später stellte Lord Kelvin alias William Thomson (1824 - 1907), ein britischer Physiker, die Theorie auf, dass die Erde ursprünglich eine Gaswolke gewesen sei, die sich zu einer Kugel aus geschmolzenem Stein verdichtet habe. Zunächst tippte er das Alter der Erde auf etwa 400 Millionen Jahre, reduzierte diesen Schätzwert mit der Zeit aber immer mehr und legte sich gegen Ende seines Lebens schließlich auf ein Erdalter von 24 Millionen Jahren fest.


Ernest Rutherford (1871 - 1937), ein britischer Physiker fand schließlich eine Methode, mit der man das Alter der Erde viel genauer berechnen konnte. Heute ist diese Methode unter dem Begriff "Absolute Datierung" bekannt. Das von Rutherford entwickelte Verfahren nutzt die Zerfallsgeschwindigkeit bestimmter radioaktiver Elemente in Gesteinen zur Berechnung aus.
Mit Hilfe dieser Methode wurden einige aus Grönland stammende Urgesteine auf 3,7 Milliarden Jahre geschätzt.

Inzwischen hat man weitere Techniken entwickelt, mit deren Hilfe das Alter der Erde noch präziser datiert werden kann:

Demnach haben sich - so die heute vorherrschende Meinung in der Wissenschaft - vor etwa 4,5 Milliarden Jahren die bekannten Schichten der Erde herausgebildet: Kern, Mantel, Kruste, die die weitere Entwicklung auf der Erde grundlegten.


Das Universum - die "Heimat aller Himmelskörper" - soll dagegen schon vor 20 Milliarden Jahren entstanden sein - durch einen sogenannten "Urknall".

Laut dieser "Urknalltheorie" bildeten sich die ersten Atome etwa zweieinhalb Stunden nach dem Knall - nachdem die Temperatur von über 10³² Kelvin auf weniger als eine Milliarde Kelvin gesunken war. Danach dauerte es etwa eine Million Jahre, bis sich diese Atome zu größeren Strukturen zusammenfanden: zu kosmischen Nebeln, zu Sternen und Galaxien.

Um die Entstehung der Planeten unseres Sonnensystems zu erklären, wurden zwei Theorien entwickelt:

Die erste Theorie, die sogenannte "Katastrophentheorie" geht davon aus, dass ein riesiger Komet mit der Sonne zusammenstieß. Dabei habe er die Planeten aus der Sonne herausgebrochen und die Sonne gleichzeitig in Rotation versetzt. (Diese Theorie wird heute aber weitestgehend als nicht richtig bewertet.)


Die zweite Theorie, die heute favourisierte, wird "Evolutionstheorie" genannt: Demnach rotierten am Anfang Gas- und Staubwolken um die Sonne, wobei sich die Staubteilchen mit der Zeit durch gegenseitige Anziehung zu Planetenkernen zusammenballten und schließlich durch weiteres Zusammenschmelzen bis auf Planetengröße heranwuchsen. Während dieser Phase des Zusammenwachsens werden sich die Planeten stark erhitzt haben, so dass das feste Material flüssig wurde. Vermutlich vergingen eine Milliarde Jahre, bis sämtliches festes Material geschmolzen war. Nur so konnten sich die Schichten der Erde bilden. Die schweren Substanzen wanderten ins Innere, die leichteren schwammen oben auf. − So bildeten sich vor 4,5 Milliarden Jahren Kern, Mantel und Kruste.




Literatur zum Thema:
  • Norman: Dinosaurier.
  • Paturi: Die Chronik der Erde.



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