www.dinosaurier-interesse.de

- Die Seite für Dinosaurier-Interessierte und interessierte Dinosaurier -
Logo

Die Brutpflege der Maiasaura



Die Maiasaura (oder auch Maiasaurus genannt) brütete scheinbar in Kolonien, wie es von vielen heute lebenden Vogelarten bekannt ist.


Die Forscher fanden auf engstem Raum gleich mehrere teilweise noch recht gut erhaltene Nester vor. Da in einzelnen Nestern die Überreste frisch geschlüpfter bzw. noch sehr junger Tiere gefunden wurden, deren Beinknochen noch nicht vollständig ausgebildet waren, und der Boden der Nester mit Eierschalensplittern übersät war, vermuten die Forscher, dass Maiasaura-Junge als Nesthocker zur Welt kamen, die ihre Eierschalen zertrampelten. Wahrscheinlich blieben die jungen Maiasaura-"Küken" so lange im Nest und wurden von ihren Eltern vesorgt, bis sie alt genug waren, mit auf Futtersuche zu gehen.

Dafür sprechen auch die Überreste gut durchgekauter, vermutlich wieder ausgewürgter Pflanzennahrung, die Horner und sein Forscherteam in diesen Nestern fand. Auch die Art des Nestes, das etwa einen Meter tief, zwei Meter breit und rund angelegt war, wird als Indiz für die Nesthocker-Theorie herangezogen. Die noch nicht ausgebrüteten Eier, von denen die Forscher einige in diesen Nestern vorfanden, standen oftmals aufrecht, waren etwa 20 Zentimeter lang, liefen spitz zu und steckten (kreisförmig angeordnet) mit dem schmaleren Ende im Schlick. Die Schalen wiesen deutliche Längsriefen auf. Der Rand des Nestes war vermutlich aus Schlamm oder Schlick hochgezogen worden, das Innere des Nestes mit weicher Vegetation ausgekleidet.

Maiasaura am Nest

Der Umstand, dass die Jungen der Maiasaura Nesthocker gewesen sein könnten, setzt eine äußerst aktive Brutpflege der Elterntiere voraus. So mussten diese das Nest vor Feinden schützen, zunächst den Eiern und später dann den Jungen die nötige Wärme gewährleisten, um ihnen ein Überleben zu sichern, und die Jungen stetig mit Nahrung versorgen.

Zunächst mag diese Art der Brutpflege für ein Reptil seltsam anmuten. Wenn jedoch bedacht wird, dass die Hadrosaurier den Fleischfressern eigentlich nur sehr wenige entgegenzusetzen hatten, da sie weder eine besonders harte Panzerung, noch sonst irgendwelche scharfen Krallen oder Dornen aufwiesen und auch nicht sehr schnell laufen konnten, garantierte die Aufzucht von Jungen in einer Brutkolonie eine wesentlich größere Erfolgschance, als wenn die Tiere von Anfang an für sich selber hätten sorgen müssen.

Gerade bei den Hadrosaurierarten wurde zudem die Fähigkeit nachgewiesen, dass sie Laute ausstoßen und somit vielleicht einen Warnruf von sich geben konnten, wenn Gefahr in Verzug war.



Weitere Beschreibungen der Brutpflege von anderen Arten bzw. allgemeine Ausführungen darüber:


Die Brutpflege
des Orodromeus

Die Brutpflege
des Troodon

Dinosauriereier
und -nester



Literatur zum Thema:
  • Haubold: Die Dinosaurier
  • Lessem: Dinosaurierforscher.
  • Norman: Dinosaurier
  • Horner: Brutpflege bei Dinosauriern.
    (In: Saurier und Urvögel)



  • Zurück zur vorhergehenden Seite

    Zum Seitenanfang



    www.dinosaurier-interesse.de