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Triceratops"Dreihorngesicht" |
Ornithischia Genasauria Neornithischia Cerapoda Marginocephalia Ceratopsia Neoceratopsia Coronosauria Ceratopsidae Chasmosaurinae Triceratopsini |
Oberkreide (Maastricht) vor 70 − 65 Mio. Jahren |
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![]() Dieser halberwachsene Triceratops gehörte zu der größten bekannten Ceratopsia-Gattung. |
Als im Jahre 1887 Georges L. Cannon in der Nähe von Denver (Colorado, USA) ein paar seltsam geformte Hörner entdeckte, glaubte der Paläontologe O. C. Marsh zunächst daran, dass es sich hierbei um die Reste einer bis dato unbekannten Bison-Art handle und nannte diese Art Bison alticornis. |
Der Triceratops gehört zur Gruppe der Ceratopsidae, die wiederum zur Gruppe der Ceratopsia gezählt wird. Er gilt als der bekannteste Ceratopsia und war mit einer Länge von neun Metern der größte und mit einem Gewicht von etwa zehn Tonnen der schwerste unter ihnen. Zudem scheint er auch der am häufigsten vertretene gewesen zu sein. |
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Wie alle Vertreter seiner Gruppe war auch Triceratops ein Pflanzenfresser. Er besaß einen kräftigen, massigen und gedrungenen Körper, der auf vier kräftig gebauten Beinen ruhte. Seine breiten Füße verliehen ihm große Standfestigkeit. |
Der Nackenschild des Triceratops erreichte eine Länge von über zwei Metern und besaß im Gegensatz zu den meisten anderen Ceratopsiern keine Knochenfenster. Das weist darauf hin, dass dieser massiv gebaute Nackenschild in erster Linie zur Verteidigung eingesetzt wurde und nicht ausschließlich als Ansatzfläche der Kaumuskulatur diente. Er könnte allerdings auch eine Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur gedient haben (vgl. Nachricht von Dez. 1998) oder bei der visuellen Kommunikation untereinander. ![]() Anhand des Nackenschild-Rands und der Stirnhörner kann dieser Triceratops als halberwachsen identifiziert werden. |
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![]() Eine nicht ganz unumstrittene Idee für die riesigen Nasenlöcher besagt, dass Triceratops möglicherweise anschwellende Luftsäcke besaß, die er bei Bedarf aufblasen konnte − im Bild dargestellt an einem Verwandten von ihm, einem Arrhinoceratops. |
Da viele der gefundenen Schädel, Nackenschilde und Hörner eine Beschädigung aufweisen, vermuten die Forscher, dass ein Triceratops häufig gegen einen anderen kämpfte. Möglicherweise versuchten sich die Tiere, mit ihrem Kopf gegenseitig abzudrängen. Ob die spitzen Hörner dabei eine Rolle spielten, oder ob diese ausschließlich zur Abwehr der wirklich gefährlichen Feinde wie Tyrannosaurus oder Albertosaurus eingesetzt wurden, konnten die Wissenschaftler lange Zeit nicht mit Gewissheit sagen. ![]() Zwei Triceratops kämpfen miteinander. Im Jahr 2022 konnte zudem bei dem bis dato größten gefundenen Triceratops-Skelett ein Loch im Nackenschild diagnostiziert werden, das von einem anderen Triceratops-Horn verursacht worden war. Allerdings war dieses von hinten durch den Nackenschild gedrungen. Die Forscher erkannten, dass sich diese Verletzung beim Verenden des Tieres zwar im Heilungsprozess befand, sie jedoch eine Entzündung am Knochen hervorgerufen hatte. (vgl. Nachricht von Apr 2022) |
Über das Sozialverhalten des Triceratops lassen sich nur Vermutungen anstellen. Frühere Theorien, nach denen diese Dinosaurier-Gattung in großen Herden den Westen Nordamerikas durchzogen, werden inzwischen als überholt angesehen. Dazu passt auch eine weitere, inzwischen verworfene Theorie, nach der eine Triceratops-Herde − ähnlich wie die heutigen Moschusochsen − nicht vor ihren Feinden geflohen ist, sondern sich in einem schützenden Kreis um die Jungtiere und die Weibchen aufstellte. So hätte jeder Angreifer (wie z.B. der Tyrannosaurus rex) erst einen dichten Wall aus Nackenschilden und Hörnern durchbrechen müssen, ehe er an seine Beute gekommen wäre. Allerdings lässt sich ein heutiges Säugetierverhalten nicht so ohne weiteres auf die Dinosaurier übertragen. |
Ein neuseeländischer Waldökonom vermutete im Jahr 2021, dass in der Kreidezeit der Triceratops eine wichtige Aufgabe im Ökosystem erfüllte, weil dieser durch seine Größe, seine wahrscheinliche Wanderung und seine pflanzlichen Nahrung dazu beitrug, dass sich Pflanzensamen ausbreiten konnte. Durch den langen Darm behielt er seine Nahrung (einschließlich der verschluckten Pflanzensamen) vermutlich einige Tage bei sich, bevor er sie diverse Kilometer vom Ort seiner Nahrungsaufnahme entfernt über den Kot wieder ausschied. So verteilte er die Pflanzensamen über seine Wanderrouten. (vgl. Nachricht vom Jan. 2021) |
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Zu einem eher merkwürdigen Ergebnis kam eine DNA-Analyse im Jahr 2000: Demnach wies das Erbgut des Triceratops frappierende Ähnlichkeit mit dem eines Truthahns auf. Obwohl die Nähe von Dinosauriern zu Vögeln inzwischen nicht mehr angezweifelt wird, erstaunt diese Ergebnis insofern, als dass Triceratops überhaupt nicht zur Gruppe der Vogel-ähnlichen Dinosaurier gehört (deren Vertreter, die Theropoden, in die Gruppe der Echsenbecken-Dinosaurier "Saurischia" eingeordnet werden), sondern zur Gruppe der Vogelbecken-Dinosaurier "Ornithischia" gezählt wird. (vgl. Nachricht vom Apr. 2000) |
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