Ichnofossil - Koprolith


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Geschrieben von Herby am 03. Januar 2007 21:51:57:

Als Antwort auf: Wie bzw. was genau pinkeln Dinosaurier? geschrieben von eirinat am 03. Januar 2007 16:19:31:

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Koprolith (Kotstein)

Koprolithen von Krokodilen traten in den Flözen im Geiseltal vergleichsweise häufig auf (Länge ca. 15cm). Ihre Morphologie ist ausgesprochen charakteristisch. Die größten Exemplare, wie das hier abgebildete, stammen offenbar von Asiatosuchus germanicus, dem größten im Geiseltal vorkommenden Crocodilier. Sie geben bisweilen Auskunft über die Ernährung dieser Reptilien, Mittelkohle.

Quelle: www.geiseltalmuseum.de/exhib/galerie.html

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Hi Irene

Schämen? wofür? Die Kloake ist nicht irgend eine Körperöffnung sondern schon die besagte Öffnung für die Absonderung der Exkremente...
Ob es letzt endlich Flüssig wie bei heutigen Vögeln war, die ja als die nächsten Verwandten einiger Dinosaurierarten gelten, ist wohl mehr als fraglich.
Zudem ist zu wissen, dass die Exkremente bei unseren Vögeln deshalb so flüssig sind, da sie Harn und Darm im laufe der Jahrmillionen zusammen geschlossen haben um halt für Ihren Flug Gewicht zu sparen. Sie scheiden also Urin und Kot quasi sofort und auf einen "Schuss" aus :D

Wie es bei den Dinosauriern war, lässt sich aber noch nicht ganz sicher sagen, da die Exkremente (Bzw. im Fossilen Zustand > Koprolith < genannt – Wissenschaftlich zu den Ichnofossilien (Spurenfossilien) gehörend, da es Spuren vergangenen Lebens sind ) doch eigentlich keine Organischen Stoffe mehr erhalten, denn diese sind bei allen Funden durch andere Mineralien ersetzt. Einzig und allein gibt also nur ihr Fund-Zustand Auskunft. Vorausgesetzt der Kot wurde nicht im laufe der Jahrmillionen Tektonisch überprägt oder verformt.
Ein schönes Beispiel sind die Pyritkugeln aus Winterswijk (NL). Die Organischen Stoffe sind dort durch ihre einstig hohen Schwefelanteile zu Schwefelkiese geworden (Oder auch Eisenkiese genannt, FeS² = Pyrit und Markasit). Allerdings dürfte dieser Urheber einmal recht festen Kot gehabt haben. Der Ort an dem sie abgesondert wurden, war zu der Zeit sehr feucht und wurde auch häufiger überschwemmt, da die "Kotkugel" aber doch sehr schön die Sedimentschichten erkennen lassen, denke ich deshalb an recht festen Kot.
Solche Kotspuren in Schwefelkies habe ich auch viele aus den Kreideschichten aus Nordwestfalen.
In meiner Sammlung, bzw. in unserer Ausstellung in Regensburg (Dinoraeum.de) befindet sich zur Zeit mein größter Fund eines solchen Koprolith. Er misst ca. 5 cm im Durchmesser und glänzt wunderschön golden :D
Auch die meisten Amerikanischen Koprolith-Funde scheinen mir eher einen einstig festeren Eindruck zu machen, als wie es heute noch bei Vögeln der Fall ist...
Bei den Dinosauriern, denke ich, wird es also wohl eher so gewesen sein, (wie bei uns Sägetieren oder) wie bei Warane... In wie fern aber Genitalien vorhanden waren ist nach wie vor sehr umstritten...

Was und wie du das aber in deine Geschichte einbauen möchtest, bleibt aber ganz sicher deine "Künstlerische Freiheit"...

Ich hoffe das ist alles so in Ordnung liebe Kollegen. Wenn nicht, bitte korrigieren!!!


Gruß Herby





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